Dreesch-Schwerin

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Juni

SWG - Der Bote als pdf

 

Die Platte feiert Mittsommer
Gäste ignorierten Angebote in Neu Zippendorf, im Mueßer Holz und auf dem Dreesch und vergnügten sich vor allem am Fernsehturm

Es sollte eine gemeinsame Feier dreier Plattenbaustadtteile sein. Doch das Publikum konzentrierte sich beim Mittsommerfest für den Großen Dreesch, Neu Zippendorf und das Mueßer Holz dann doch auf der Festwiese am Fernsehturm. Dort wurde am Sonnabend vor allem für Kinder sehr viel geboten. Spielen und Herumtoben waren vor der Bühne angesagt. Darauf hatten Mädchen und Jungen ihre großen Auftritte mit Gesang, Tanz und Hip Hop.
Mit Hilfe vieler Sponsorenwar das Fest organisiert worden. Doch die meisten Angebote wurden gar nicht oder nur von sehr wenigen angenommen. Beim Schaukochen und Grillen mit Kult-Koch Gunther Tünnemann in der Otto-von-Guericke-Straße kam gar kein Besucher. Dabei hatte die Vermietergesellschaft sogar einen Showtruck mit DJ bezahlt. Nur waren die Mieter nicht informiert worden, was da überhaupt los ist.

Auch beim Band-Wettbewerb im Bus-Stop – gähnende Leere. Nur eine Handvoll Besucher wollte die zwei angetretenen Gruppen hören. Das Lagerfeuer im Freizeitpark Neu Zippendorf sollte eine Alternative zum Fußball sein. Zeitweise waren die absichernden Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schlossgarten aber fast unter sich. Erst spät schloss sich der Kreis der Gäste um das Lagerfeuer. Am Sonntagmorgen dann das gleiche Bild beim Frühschoppen: Die Feuerwehrkapelle spielte vor ganz wenigen Besuchern. „Wir haben wohl zu groß gedacht“, sagte Organisator Falk Schettler. „Und wir haben vielleicht die Mentalität der Leute hier in den Plattenbaugebieten nicht ausreichend berücksichtigt.“

 

 

Mit dem Segway auf dem Dreesch unterwegs

Amt für Stadtentwicklung bietet Touren zum Stadtumbau an

Die einmalige Gelegenheit, die Veränderungen der drei Stadtteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz während einer zweistündigen Segway-Tour kennenzulernen, bietet sich vor, während und nach dem Mittsommer-Fest, zu dem alle Schwerinerinnen und Schweriner vom 20. bis 22. Juni 2014 eingeladen sind. Die Touren bietet das Amt für Stadtentwicklung zu folgenden Zeiten an:

Sonntag, 15. Juni, um 11.00 Uhr,
Dienstag, 17. Juni, um 17.00 Uhr,
Mittwoch, 18. Juni, um 17.00 Uhr,
Donnerstag, 19. Juni, um 17.00 Uhr,
Freitag, 20. Juni, um 15.00 Uhr,
Montag, 23. Juni, um 17.00 Uhr.

Vom gemeinsamen Treffpunkt Dreesch Markt geht es ins Mueßer Holz und zurück. Fachkundig geführt werden die Touren von Reinhard Huß, der als Mitarbeiter im Amt für Stadtentwicklung den Stadtumbau auf dem Dreesch seit Jahren begleitet. Während der Führung lernen die Teilnehmer u.a. Stadtumbauten in Neu Zippendorf kennen, sehen die russisch-orthodoxe Kirche und den Gorodki-Park im Mueßer Holz. Die Route von ca. 11 Kilometern Länge ist auf einem Segway bequem innerhalb von zwei bis zweieinhalb Stunden zurückzulegen.

Natürlich gibt es vorher eine kurze Einweisung, um das Fahrzeug sicher zu beherrschen. Pro Termin können 10 Personen ab 15 Jahren teilnehmen. Die Tour kostet 15 Euro, mit Mittsommer-Rabattkarte * 5 Euro. Anmeldungen nimmt Reinhard Huß unter Tel. 0385 545 2657 oder RHuss@Schwerin.de sowie das Stadtteilbüro Neu Zippendorf unter Tel. 0385 3260443 entgegen.

* Die Rabattkarte für das Mittsommer-Fest kostet 10 Euro und ist in der Touristeninformation am Markt, den Stadtteilbüros, dem Stadtteiltreff Eiskristall und am Start der Tour bis zum 19.06. zum Vorverkaufspreis erhältlich.

 

Revolutionsführer verhüllt - lautstarke Proteste

Lenin unter Polizeischutz

Übermenschengroß steht Lenin, in Bronze gegossen, an der Hamburger Allee in Schwerin. Ein Bettlaken verhüllt Kopf und Schultern. Das passt nicht allen, einige halten lautstark dagegen.
Schwerin.

Die Gegendemonstranten brüllen Alexander Bauersfeld nieder: Nur Fetzen seiner Rede sind zu verstehen, nachdem der DDR-Bürgerrechtler unter Polizeischutz den Kopf des Lenin-Denkmals im Schweriner Plattenbauviertel Großer Dreesch verhüllt hat. Junge DKP-Aktivisten schwenken rote Fahnen mit Hammer und Sichel, eine ältere Dame schreit sich in Rage. Neben ihr ein etwa gleichaltriger Herr: „Pfui“ und „Denkmalschänder.“ Dann folgt noch: „Ab nach Sibirien. Früher haben wir sie eingesteckt.“

Anderthalb Jahre hat Bauersfeld in der DDR im Knast gesessen: „Wegen Schwerter zu Pflugscharen“, sagt er. Dann wurde er freigekauft, heute lebt er in Hannover. Die Aggressivität, die ihm am 17. Juni – dem Tag des Volksaufstandes– entgegenschlägt, nimmt Bauersfeld gelassen. „Ich kenne solche Leute. Wir sind gegen jede Form von Gewalt.“ Die Verhüllungsaktion hat der Bürgerrechtler vor Gericht durchgesetzt – nachdem die Stadt unter Führung von Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Die Linke) die Aktion untersagt hatte (Nordkurier berichtete).

 

Es müsse Schluss sein mit der Verherrlichung

Im 25. Jahr der friedlichen Revolution müsse endlich Schluss sein mit der Verherrlichung der kommunistischen Ideologie und ihrer Täter. Die Revolution sei erst beendet, wenn solche Denkmäler beseitigt und keine Straßen oder Plätze mehr nach ihnen benannt sind. „Vielleicht hilft es, uns auf den Weg von Freiheit und Toleranz zu machen“, ist Bauersfeld im allgemeinen Hin-und-Her-Gebrülle bei seiner Rede gerade noch zu verstehen. Aber die wenigsten hören zu. Selbst die, die derselben Meinung sind, wie sich nach einer fünfminütigen hitzigen Debatte unter einem halben Dutzend Männern herausstellt. „Der Lenin muss weg“, stellen sie fest.

Auch die „große Politik“ hat das Thema erreicht: Gemeinsam fordern die Stasi-Landesbeauftragte Anne Drescher und die Grünen-Fraktion im Landtag den Abriss. „Lenin steht keinesfalls für einen ,positiven‘ Teil der russischen Revolution“, so Abgeordneter Johann-Georg Jaeger. Schon zu Lenins Zeit und durch ihn sei die Sowjetunion mit Terror überzogen worden. „Und er legte den Grundstein für noch größere Verbrechen unter Stalin. Ein demokratischer Rechtsstaat sollte diesen Menschen nicht ehren“, sagt Jaeger.

Das findet Robert Kühne gar nicht. Der junge Mann mit DKP-Plakat und Fahne ist da „weil wir die Aktion als Frechheit betrachten. Gleichzeitig wird das Gedenken an und das Erbe Lenins verhöhnt.“ Und das am 17. Juni: „Das ist der Tag der ersten versuchten Konterrevolution in der DDR.“ Bild:Jens Büttner

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