April

Am 8. Mai gibt es beim Blumenmarkt auf dem Berliner Platz nicht nur Blumen, Grünpflanzen und vielen Naturprodukten, sondern auch ein buntes Rahmenprogramm.

MueZiAb 9 Uhr lädt MueZi, die Stadtteilmaus vom Dreesch, die Besucher zu einem kurzweiligen Bummel über den Wochenmarkt ein. Man kann sich mit der großen Grauen übrigens fotografieren lassen (ab 10 Uhr). Der Bauspielplatz Schwerin wird mit seiner mobilen Wasserbaustelle und der Spielefeuerwehr vor Ort sein. Außerdem können die Lütten kostenlos Kinderkarussell fahren. Die „Musikschule Fröhlich“ unterhält das Publikum ab 10 Uhr mit alten und neuen Liedern. Für Kaffee und Kuchen sorgt der Nachbarschaftstreff „Nebenan“ aus der Tallinner Straße. Doch auch die Mitarbeiterinnen des Stadtteiltreffs „Eiskristall“ werden für diesen Tag leckeren Kuchen backen, zumal sie am 8. Mai auch Gastgeber für das „Frauenfrühstück“ sind, zu dem Gret-Doris Klemkow und weitere Stadtvertreterinnen ab 11 Uhr in den Treff einladen.
Parallel zum Blumenmarkt auf dem Berliner Platz findet von 9 bis 16 Uhr unterhalb des Brunnens ein Tausch- und Trödelmarkt des Vereins „Die Platte lebt“ statt. Gefördert werden die Märkte aus dem Programm „Soziale Stadt“.

Foto: MueZi ist immer ein beliebtes Fotomotiv

 

Die Neubau-Traumhäuser

In der Wuppertaler Straße haben ehemalige DDR-Blöcke sogar eigene Mietergärten

Wer kennt das nicht: Da steht ein schönes Haus in der Straße, hundertmal und mehr ist man schon vorbeigegangen. Aber was verbirgt sich hinter der Fassade? Welche Geschichten stecken hinter den Mauern, wer geht hier ein und aus? Denn schließlich sind Geschichten von Häusern immer auch Geschichten von Menschen. In dieser Serie wollen wir gemeinsam mit Ihnen hinter Fassaden blicken.

Heute in der Wuppertaler Straße, wo aus einem DDR-Neubaublock der Standardvariante ein helles Traumhaus mit vielen Extras geworden ist.

Frühblüher stecken die Köpfe aus dem Boden, die ersten Sträucher sind gepflanzt und auf dem Gartentisch steht ein Strauß Tulpen.

Eine ländliche Idylle? Nein, Schwerins größtes Neubaugebiet: In der Wuppertaler Straße 22 – 24 ist aus einem typischen DDR-Wohnblock ein Hingucker-Haus mit Mietergärten im Parterre entstanden.

Hier hat Rita Lux ihr kleines Paradies gefunden. „Die Wohnung mit zwei Zimmern ist wunderschön“, schwärmt die Schwerinerin. Und obwohl sie erst im November 2009 einzog, ist auch der kleine Garten bereits tipptopp angelegt. „Nur eine Clematis würde ich gern noch pflanzen, denn die graue Betonwand an der Terrasse gefällt mir nicht“, sagt die Mieterin.

Das ist natürlich Geschmackssache. Gabriele Szymanski von der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft findet die Wand sehr schön. „Wir haben bei der Sanierung bewusst auf moderne Baustoffe wie Beton und auf helle Farben gesetzt“, erklärt die Ingenieurin, die den Umbau alter DDR-Neubaublöcke für die SWG koordiniert. In der Wuppertaler Straße ist aus dem ehemaligen Fünfgeschosser ein Wohnhaus mit drei Etagen geworden. Gelb und Grau kontrastieren mit der weißen Fassade, die quer eingebauten Fenster der Treppenaufgänge und die teils vierflügligen der Wohnungen geben dem Haus ein völlig neues Gesicht. Auf dem Dach sorgt eine Solaranlage für eine gute Energiebilanz. „Natürlich haben wir auch Wert auf eine hochwertige  Ausstattung gelegt“, sagt Gabriele Szymanski. Dazu gehören große Bäder, die über Dusche und Badewanne verfügen. „Außerdem versuchen wir nach Möglichkeit, Fenster in die Giebel der Häuser zu integrieren, um zum Beispiel mehr Licht in den Flur zu bringen. Denn es gibt auch trübe Tage und eine helle Wohnung ist immer ein Stück Lebensqualität“, ist die SWG-Mitarbeiterin überzeugt.

Die Schwierigkeit beim Umbau einer alten „Platte“ ist immer die Statik. Die in den 70-er Jahren entstandenen Blöcke der „Wohnungsbauserie“ 70 haben ein Grundgerüst, an dem die äußere Gasbetonfassade „hängt“. Aus diesem Grunde gibt es mehrere tragende Wände, die zum Beispiel durch Pfeiler ersetzt werden müssen, wenn die Raumstruktur geändert werden soll. Bei einigen Wohnungen, die zurzeit noch umgebaut werden, wird auch die Zuordnung der Räume geändert: Das Wohnzimmer liegt dann an der Rückseite des Gebäudes, damit niemand durchs Schlafzimmer in den kleinen Mietergarten stapfen muss.

Von so durchdachten Lösungen konnten die Bewohner des Großen Dreeschs früher nur träumen. Masse statt Klasse war zur Entstehungszeit die Devise in dem Neubaugebiet, das Schwerin zur Großstadt machte. Pro Jahr wurden hier rund 1500 neue Wohnungen gebaut – die ersten im Jahr 1971.  Denn mit dem neu entstandenen Industriegebiet Schwerin-Süd gab es plötzlich tausende neue Arbeitsplätze. Viele Menschen zogen in die damalige Bezirksstadt und brauchten eine Bleibe. Und auch so mancher Alt-Schweriner war froh, seine baufällige Altbauwohnung gegen einen Neubau mit Balkon, Zentralheizung und Bad tauschen zu können. Kurz vor Ende der DDR lebten rund 60.000 Menschen auf dem Großen Dreesch – jeder zweite Schweriner.

Seit der Wende verlor die Stadt mehr als 30.000 Einwohner. Diesen Aderlass bekam der Dreesch ganz besonders zu spüren: Immer mehr Wohnungen standen leer. In den 90-er Jahren begannen Wohnungsbaugenossenschaft und Wohnungsgesellschaft hier mit dem Stadtumbau. Das bedeutet: Es wurden weniger Wohnungen – und sie wurden schöner. Im Modellquartier Tallinner/Vidiner Straße sind aus 470 Einheiten 271 entstanden. Im Gebiet um die Wuppertaler Straße werden aus 310 alten Wohnungen 149 neue. Und noch während die Bagger an den alten Fassaden fressen, sind die neuen vier Wände schon vergeben.

Gabriele Szymanski freut sich, dass jeder sanierte „Kiez“ ein bisschen anders ist – sei es von der Farbe, den Extras der einzelnen Häuser oder dem Zuschnitt. So verändert sich das Neubaugebiet mit dem Einheitsgesicht Stück für Stück in ein attraktives Wohnumfeld, das mit seiner Lage am Schweriner See zusätzlich punktet.

Und natürlich darf Frau Lux die Betonwand auf ihrer Terasse hinter einer Clematis verstecken. Denn Individualität wird auf dem neuen Großen Dreesch groß geschrieben.

 

 

 

 

Osterfeuer Neubrandenburger Straße

Eingeladen von der SPD-Schwerin

 
 
Mehr Kooperation soll Qualität der Jugendarbeit erhöhen

Der dritte, so genannte Trägerverbund der Kinder- und Jugendarbeit in Schwerin wird am 27. April im Freizeitzentrum „bus-stop“ gegründet. Der Trägerverbund wird in folgenden Regionen arbeiten: Großer Dreesch, Neu Zippendorf, Zippendorf, Mueßer Holz, Mueß, Gartenstadt, Göhrener Tannen, Krebsförden, Wüstmark und auf der Insel Kaninchenwerder.Im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und der Schulsozialarbeit werden unterschiedliche Träger in einem Sozialraum-Team kooperativ zusammenarbeiten. Durch den neuen Verbund sollen Ressourcen der einzelnen Einrichtungen noch besser genutzt werden. Das Konzept dafür hatten die Stadtvertreter beschlossen. Das Ziel dabei: Auf neu entstehende Probleme in den Regionen soll durch die Vernetzung schnell und unbürokratisch reagiert werden.

 

Eigener Anbau soll Nachschub für Suppenküchen sichern / Immer mehr Bedürftige Schwerin

Arbeitslosigkeit, Kinderarmut, ältere Leute in sozialen Notlagen: Die Zahl der Menschen, die von der Schweriner Tafel versorgt werden, steigt ständig. Um die wachsende Nachfrage von Bedürftigen insbesondere in ihren Suppenküchen auf dem Dreesch zu befriedigen, baut die Tafel jetzt selbst Obst und Gemüse an. Am 30. April soll der „Tafelgarten“ in der Perleberger Straße eröffnet werden.

Allein in den Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz unterstützt die Tafel mittlerweile rund 500 Kinder und Erwachsene, in den Suppenküchen, an den Ausgabestellen für Lebensmittel, in Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen. „Noch bekommen wir genug Spenden aus den Supermärkten, aber es hapert schon jetzt an Frischwaren“, sagt der Vorsitzende der Schweriner Tafel, Peter Grosch. Mit selbst erzeugten Produkten sollen deshalb künftig Engpässe vermieden werden.

Wo einst die Sigmund-Jähn- und die Waleri-Bykowski -Schule standen, werden schon bald Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren und Radieschen geerntet. Rund 1,2 Hektar groß ist die Fläche, die die Tafel von der Stadt gemietet hat. „Für die geplante Streuobstwiese suchen wir noch Baumpaten“, so Grosch. Zehn Ein-Euro-Jobber werden sich um den Tafelgarten kümmern.

Tomaten und Gurken pflanzt die Tafel bereits in kleinerem Umfang auf einem Kinderbauernhof in Sukow an. Einen zweiten Bauernhof könnte es bald auch in der Nähe des Schweriner Fernsehturms geben, erklärt der Tafel-Chef. „Fast täglich erreichen uns Anfragen mit der Bitte um Unterstützung.“ So kämen in Schwerin immer häufiger Kinder ohne Frühstück in die Schule. „Die Lage hat sich verschlimmert“, sagt Grosch. Die Tafel tue, was in ihren Kräften stehe. „Lösen kann aber nur die Politik das Problem.“

Um 10 Uhr wird am Freitag die Einweihungsparty im Tafelgarten steigen. Wer die Tafel mit einem Obstbaum unterstützen möchte, kann sich unter Telefon 03 85-5 00 61 51 an Peter Grosch wenden oder auch gleich zur Garteneröffnung kommen.

Christian Koepke

 

Muesser Holz

Im größten Wohngebiet der Stadt wird auch in den kommenden Jahren die Abrissbirne regieren: Bis 2012 ist im Mueßer Holz der Rückbau von weiteren 800 Wohneinheiten geplant. Reinhard Huß vom Stadtplanungsamt stellte die Vorhaben jetzt dem Ortsbeirat vor. Aktuell hat das Mueßer Holz einen Leerstand von 28 Prozent, d.h. von 8157 Wohnungen sind mehr als 2000 ungenutzt. Trotzdem möchte die Stadt mittelfristig dort junge Familien ansiedeln und ihnen zu Eigentum verhelfen. Auf dem ehemaligen Buga-Großparkplatz sollen erschwingliche Eigenheime entstehen. Allerdings später als geplant.

War ursprünglich sogar von einem ersten Musterhaus rechtzeitig zur Buga-Eröffnung vor einem Jahr die Rede, verschob Baudezernent Dr. Wolfram Friedersdorff den Gedanken an einen möglichen Baubeginn jetzt auf das Jahr 2012. Auf der beräumten Parkfläche an der Eulerstraße sollen dieses Jahr statt der Bagger erst einmal Stauden und Sonnenblumen Platz greifen. Friedersdorff: „Auch wenn das Baugebiet auf sich warten lässt: Mit ihren Investitionen in Kita-Neubau und Schulsanierungen im Mueßer Holz sowie in Wohnumfeldgestaltungen zeigt die Stadt ihr klares Votum für den Ortsteil.“

 

Gestern begannen Abrissarbeiten in Max-Planck-Straße / Elfgeschosser mit 162 Wohnungen verschwindet bis Mitte Juli

Muesser Holz

Die Platte fällt: Gestern begannen die Abrissarbeiten am Hochhaus in der Max-Planck-Straße 4, 5 und 5a. Bis Mitte Juli soll der Elfgeschosser dem Erdboden gleich gemacht und an seiner Stelle Rasen gesät werden. Damit werden 162 Wohnungen verschwinden und der Leerstand im Mueßer Holz verringert. Während Anfang der 90er-Jahre noch 26 000 Menschen in dem Stadtteil lebten, sind es heute knapp 11 000.

„Rückbau ist einer der Bausteine im Konzept für die Zukunft des Mueßer Holzes“, betonte Stadtplaner Hans-Hermann Bode, der gestern mit dabei war, als die erste Platte aus dem elften Stock gerissen wurde. Der Eigentümer des Blocks, die DKB Wohnungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, hatte aus dem Start der Abrissarbeiten einen Festakt gemacht. Der Rückbau kostet rund eine halbe Millionen Euro und wird zum größten Teil gefördert, so DKB-Geschäftsführer Stefan Lerch.

Mehrere Alternativen zum Abriss des Platten-Riesen seien in den vergangenen Monaten geprüft worden. „Wir haben sowohl über einen Teilrückbau als auch über eine vollständigen Revitalisierung nachgedacht“, erklärte Lerch. „Beide Varianten erwiesen sich als nicht wirtschaftlich.“

Rund die Hälfte der 162 Wohnungen in der Max-Planck-Straße 4-5a waren noch bewohnt, als die DKB im Jahr 2008 mehrere Häuser im Mueßer Holz kaufte. „Alle betroffenen Mieter haben von uns Angebote für einen Umzug bekommen“, sagte DKB-Geschäftsführer Jörg Tantzen. Einige hätten das angenommen, andere seien zur Konkurrenz gezogen, aber niemand habe sich gegen den Abriss gewehrt. „Der letzte Mieter ist im März ausgezogen“, sagt Tantzen. „Alles verlief sehr harmonisch.“ Ebenso gut habe die Zusammenarbeit mit der Stadt geklappt. Die gab die Komplimente umgehend zurück. Die DKB sei zu einem wichtigen Partner im Stadtumbau geworden, was auch die geplante Wohnumfeldverbesserung deutlich mache, so Hans-Hermann Bode. Die Abrissfläche wird nun gemeinsam mit der Stadt gärtnerisch gestaltet. Im benachbarten Quartier soll anschließend ein Anger als Begegnungs-, Aufenthalts- und Spielort entstehen. Neue Mietergärten und Spielplätze in den Wohnhöfen stärken künftig das nachbarschaftliche Miteinander. Die Hauseingänge werden neu gestaltet und die Müllsammelplätze vergrößert und begrünt.

Die DKB verwaltet derzeit mehr als 2400 Wohnungen an sieben Standorten in Mecklenburg-Vorpommern. Im Mueßer Holz besitzt sie zurzeit rund 850 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Für ihr Engagement in Schwerin bekam sie 2009 den Zukunftspreis der Immobilienwirtschaft. In den vergangenen beiden Jahren hat die DKB mehr als 180 Wohnungen hier modernisiert und 177 neue Mietverträge abgeschlossen.

Maren Ramünke-Hoefer