Dreesch-Schwerin

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März

Frauentag

Frauentagsfeier im Eiskristall

 
Wohnungsbaugenossenschaft für Neugestaltung in Neu Zippendorf geehrt

Wohl kaum ein Stadtteil verändert so rasant sein Gesicht wie Neu Zippendorf. Für ihre Vorreiterrolle im Stadtumbau gab es für die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG) jetzt auch von höherer Ebene viel Anerkennung: Den „Genossenschaftspreis Wohnen“ des Bundesbauministeriums.

Neu Zippendorf/Timo Weber

Wo früher Fünfgeschosser Spalier standen, erstrecken sich heute im Modellprojekt Tallinner und Vidiner Straße moderne Stadtvillen mit Dachterrassen, verglasten Balkonen und Mietergärten. Diese üben so einen Reiz auf die Schweriner aus, dass die Nachfrage nach solchem Wohnraum bisher ungebrochen ist. „Wir haben sogar Wartelisten“, sagt Margitta Schumann vom Vorstand der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG), die das Modellprojekt in Neu Zippendorf verwirklicht hat. „Vor allem die Maisonette-Wohnungen sind sehr begehrt.“

Dass sich der Trend weg von der Platte stoppen lässt, hat die Genossenschaft in Neu Zippendorf somit bewiesen. Auch die SWG musste in den Vorjahren enorme Abwanderungen in den großen Stadtteilen verkraften. In den vergangenen Jahren nahm sie rund 1000 Wohnungen vom Markt. „Wichtiger als der Abriss ist für uns aber die Umgestaltung der Blöcke und der Quartiere“, sind sich die beiden SWG-Vorstände, Margitta Schumann und Wilfried Wollmann einig. „Dabei stellen wir uns seit Jahren den Herausforderungen des gesellschaftlichen und demografischen Wandels.“

Das wurde jetzt auch auf Bundesebene honoriert. Für ihr Engagement in Neu Zippendorf bekam die SWG jetzt den vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. ausgelobten „Genossenschaftspreis Wohnen“ verliehen. „Dass wir diesen Preis gewonnen haben, freut uns sehr und bestärkt uns darin, weiterzumachen“, sagt Genossenschaftsvorstand Wollmann.

Zudem schmückt das Foto von fröhlich vor dem neuen SWG-Nachbarschaftszentrum hüpfenden Kindern das Titelblatt der Broschüre, in der alle elf Preisträger dieses erstmals ausgelobten Wettbewerbs vorgestellt sind. Insgesamt wurden deutschlandweit 93 Projekte eingereicht. „Die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft eG hat insbesondere bei der Entwicklung des Plattenbaugebiets Neu Zippendorf mit einem modellhaften Rückbau- und Aufwertungskonzept den Stadtumbau in enger Zusammenarbeit mit der Kommune maßgeblich vorangebracht“, heißt es in der Broschüre. „Dabei wurde großer Wert auf Beteiligung der Bewohner gelegt.“

Während die SWG, die heute 15 000 Schwerinern ein Zuhause bietet, in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt auf Umbau und Modernisierung und die Schaffung altersgerechten Wohnraums gelegt hat, soll mit Hilfe des neuen SWG-Nachbarschaftszentrums der Wandel zum Generationen übergreifenden Wohnen im angrenzenden Quartier Wuppertaler, Vaasaer und Pilaer Straße gestaltet werden. „Wohnen ist eben mehr als nur ein Dach über dem Kopf“, sagte Lutz Freitag, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, während der Preisverleihung in Berlin. „Genossenschaftliches Wohnen heißt heute: hohe Wohnqualität, ein gutes Wohnumfeld, funktionierende Nachbarschaften und sozialer Zusammenhalt.“

Einstige Parteischule steht weiter leer / Bauantrag gestellt

Neu Zippendorf

Was wird aus dem „Apachenhügel“? Diese Frage stellen sich viele Schweriner, die an der ehemaligen SED-Bezirksparteischule in Neu Zippendorf vorbeikommen. Und auch viele Gäste der Bundesgartenschau werden sich über den maroden Gebäudekomplex wundern, denn die frühere Kaderschmiede liegt auf dem Weg vom Großparkplatz in die Innenstadt.

Wo einst die Schriften von Marx und Lenin studiert wurden, herrscht heute Tristesse. Zäune sichern das vor genau 30 Jahren eingeweihte Objekt gegen Vandalismus. „Wir haben mit der alten Parteischule nichts mehr zu tun“, sagt der Geschäftsführer der Schweriner Wohnungsgesellschaft (WGS), Guido Müller. Die WGS habe das Gebäude vor zwei Jahren an einen Investor verkauft, und der könne damit machen, was baurechtlich erlaubt sei, so Müller.

Nach Angaben von Baudezernent Dr. Wolfram Friedersdorff (Linke) hat der Investor aus Hamburg in der Zwischenzeit tatsächlich einen Bauantrag gestellt – für die Schaffung von Wohnraum. „Wir haben diesen Antrag auch bewilligt“, so Friedersdorff. Getan habe sich aber nichts. „Die Stadt hat in der Sache leider keinen Einfluss“, erklärt der Dezernent.

Die bewegte Geschichte der roten Schule ist also um ein weiteres Kapitel reicher – Ausgang offen. Nach der Wende war die herrlich an einem Hang gelegene Immobilie mit Seeblick in die Hände der Treuhand gekommen. Im Dezember 1992 erwarb die Schweriner Grund GmbH als 100-prozentige Tochter der Stadt das Objekt – für sage und schreibe 26 Millionen Mark.

1993 zog die Fachhochschule des Bundes für Arbeitsverwaltung in das Gebäude. Doch das Mietverhältnis währte nur ein paar Jahre. Mit dem Neubau der Verwaltungsschule auf dem Lewenberg in der Nähe des Klinikums war der Umzug besiegelt. Seit 2000 steht der „Apachenhügel“ leer.

Drei Jahre lang suchte die WGS, die in der Zwischenzeit die Schweriner Grund GmbH – und den Betonbau in Neu Zippendorf – übernommen hatte, nach einem Investor. Um das knapp 20 000 Quadratmeter große Areal mit den monumentalen Gebäuden an den Mann zu bringen, hatte WGS-Chef Müller gewichtige Argumente ins Feld geführt: „Neu Zippendorf ist für Investoren interessant. Nur wenige Minuten sind es zum Strand, die Straßenbahn ist vor der Tür, Parkflächen sind ausreichend vorhanden, und es gibt viel Platz für ein attraktiv gestaltetes Freizeitgelände.“ Und die Vermarktungsstrategie hatte Erfolg – ein Käufer wurde gefunden, besagter Investor aus Hamburg. Am Leerstand hat sich allerdings bis dato nichts geändert.

UB-Fraktion bietet Sprechstunden an

Bei einer Bürgersprechstunde der Unabhängigen Bürger (UB) im Stadtteilbüro Neu Zippendorf stand die Berufsberatung von Migranten im Mittelpunkt. Dafür hatte die UB-Fraktion die Vermittlungsagentur RegioVison eingeladen, welche spezielle Programme für diese Zielgruppe entwickelt hat und zum Termin einen Dolmetscher mitbrachte. „Die Resonanz auf die Veranstaltung war enorm“, sagt Silvio Horn, Vorsitzender der UB-Fraktion. Deshalb solle das Angebot erneut unterbreitet werden: „Im Vorfeld unserer nächsten Bürgersprechstunde im Stadtteilbüro Mueßer Holz am 26. März von 13 bis 15 Uhr werden wir gezielt Migrantenvereine ansprechen, um noch mehr Interessierten die Möglichkeiten zur Arbeitsvermittlung und Qualifizierung erläutern zu können“, so Horn. An dieser Veranstaltung würde neben den Stadtvertretern Dr. Sabine Bank und Rolf Steinmüller auch wieder Jürgen Brandt von der RegioVison GmbH teilnehmen, so Horn. Bei der jüngsten Bürgersprechstunde wurden auch Fragen zur Wohnumfeldsituation, Probleme von Mietern sowie älterer Arbeitsloser angesprochen.

Stadtteiltreff „Eiskristall“ öffnet morgen

Das „Eiskristall“ öffnet seine Türen (5.März 2009): Morgen sind alle Anwohner und Interessierten in dem neuen Stadtteiltreff willkommen. Mit einer offiziellen Schlüsselübergabe um 14 Uhr begrüßt die Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) am Donnerstag die neuen Mieter am Berliner Platz.

Die umfangreichen Sanierungsarbeiten und Umbauten haben sich gelohnt. Beispielhaftes ehrenamtliches Engagement des Vereines „Die Platte lebt“ und die tatkräftige Unterstützung der WGS haben aus dem ehemaligen Eiscafé in Neu Zippendorf einen attraktiven Treffpunkt für jedermann gemacht. Der Verein fand in den zentral gelegenen Räumen der WGS einen guten Standort für seine Mitglieder und seine Ausstellung zur Dreesch-Geschichte. 365 Tage im Jahr hat der Treff nun für alle geöffnet, auch am Wochenende und an den Feiertagen. Kontakte, Informationen und Kultur – all das können die Besucher finden. Es werden Lesungen stattfinden, Ausstellungen organisiert und vieles mehr.

„Neben der Kleinkunst werden vor allem Information und Beratung im Mittelpunkt stehen. Wir werden Fachleute zu Vorträgen einladen. Mitarbeiter sozialer Dienste und Vereine werden Sprechstunden durchführen. Denn wir möchten Hilfen geben – in jeder Lebenslage“, so Hanne Luhdo, Vorsitzende des Vereins.

Der Clou: die Ausstellung des Vereins zur Dreesch-Geschichte. Hanne Luhdo und ihre Kollegen waren lange auf der Suche nach einem passenden Ort für die schon umfangreiche Sammlung: „Wir haben viele Kleinigkeiten zusammengesucht, die wohl jeder Bewohner des Dreeschs und der DDR aus der Vergangenheit kennen wird.“ Ein Besuch lohnt also.

Kita-Kinder sammelten Müll im Wohngebiet

Kinder der Kita „Lütte Mäkelborger” machten sich mit Mitarbeitern des Mietercenters Mueßer Holz/Neu Zippendorf der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) auf zum Frühjahrsputz im Wohngebiet. Unterstützt bei ihrer Arbeit wurden die fleißigen Bienchen von zahlreichen Anwohnern der Umgebung. Da wurde gesammelt, was das Zeug hielt: Insgesamt knapp 20 Säcke Müll kamen letztendlich zusammen. „Es war ein kleiner Auftakt zum großen stadtweiten Frühjahrsputz im April. Aber eben begrenzt auf unser Gebiet“, berichtet Dany Neuwirth, Technischer Sachbearbeiter im WGS-Mietercenter Mueßer Holz/Neu Zippendorf. Keine Plastiktüte, kein Schnipsel, Laub oder Unrat blieb liegen. Sehr hilfreich war auch die Unterstützung der Anwohner, die sich gleich mit engagiert haben. Initiiert wurde die Aktion von den WGS-Wohngebietsbetreuern in der Keplerstraße 10.  

Vereinsmitglieder bringen Ausstellungsstücke nach Schwerin

Die Mitglieder des Landesfeuerwehrmuseums Meetzen im Landkreis Nordwestmecklenburg sind bereits seit Tagen dabei, die Ausstellungsstücke in die Schweriner Halle am Fernsehturm zu bringen, die künftig als Ausstellungsort dienen wird. Mit offiziellen Gästen soll am 25. April die Eröffnung des Landesfeuerwehrmuseums in der Halle am Fernsehturm gefeiert werden, am Tag darauf startet der reguläre Museumsbetrieb (SVZ berichtete).

Noch stehen die meisten der mehr als 15 000 Exponate vom Ledereimer aus dem Jahr 1800 bis zum originalen Tanklöschfahrzeug Horch G 5 aus DDR-Produktion im Landesfeuerwehrmuseum in Meetzen. Museumsleiter Uwe Rosenfeld und die rund 30 Vereinsmitglieder haben das dörfliche Museumsdomizil mit 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in zwei Hallen voll gestopft bis in die letzte Ecke. Die Halle am Fernsehturm bietet endlich mehr Platz. In Meetzen werden nur das Depot und die technische Abteilung bleiben.

Das Konzept für das Schweriner Museum ist relativ einfach. Die Halle wird gestrichen – in welcher Farbe sei noch offen – und der Eingangsbereich wird neu gestaltet. „Wir brauchen nur weiße Wände und Ausstellungsremisen“, sagt Rosenfeld. „Im Eingangsbereich werden wir unter dem Motto Feuerwehr eine Erlebnisgastronomie einrichten“, erläutert er. Da gäbe es dann eben Löschwasser-Bier oder Feuerwürstchen. Drei Arbeitsplätze sollen hier neu entstehen. Kurz nach der Übernahme der Halle hatte der Feuerwehrverein mit dem Umbau begonnen. Die Arbeiten: Die Beleuchtung wird ausgetauscht, die Fenster freigelegt und der Ausstellungsbereich, unterteilt in Zeit-, Themen- und Länderfenster, angelegt.

„Eiskristall“ wurde gestern feierlich eröffnet

Im Herbst 1979 eröffnete am Berliner Platzes das Eiscafé „Eskimo“. Nachdem der Betreiber wechselte, wurde es „Eiskristall“ genannt und war, so erinnern sich viele Anwohner, immer gut besucht. Nach der Wende änderte sich das schlagartig. Das Eiscafé schloss, mehrere Betreiber versuchten einen Neustart – zum Schluss „Eddis Grillhaus“, das im April 2007 aufgab. Nach drei Jahren Leerstand ist dort gestern neues Leben erwacht. Das ehemalige „Eiskristall“ erhält seinen Namen zurück, dient nun als Stadtteiltreff und beherbergt das Dreesch-Museum.

Neu Zippendorf/Maren Ramünke-Hoefer

Der neue „Eiskristall“ soll ein Treff für alle Dreesch-Bewohner sein, ein Kommunikations- und Kulturzentrum, das 365 Tage im Jahr geöffnet hat. Montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und an den beiden Wochenendtagen von 9 bis 12 sowie 15 bis 18 Uhr. Aber die ehemalige Wohngebietsgaststätte beherbergt auch das erste Dreesch-Museum, das kurz und informativ die Geschichte des größten Wohngebiets von Schwerin präsentiert.

Das Wort „Dreesch“ kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet so viel wie „brachliegendes Land“. Schon im Jahr 1813 wurde das Gelände als Übungsplatz für deutsch-russische Truppen genutzt, „bevor die Soldaten in die Völkerschlacht bei Leipzig zogen“, ist im „Eiskristall“ zu erfahren.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert erlangte der Dreesch sogar überregionale Bedeutung: 1883 und 1911 fand auf der Fläche die Mecklenburgische Landesausstellung für Handel und Gewerbe statt, 1910 diente sie sogar als Landeplatz für Zeppeline und Flugzeuge. Ein düsteres Kapitel im Geschichtsbuch wurde während des Zweiten Weltkriegs aufgeschlagen: Von 1940 an stand am heutigen Grünen Tal ein Kriegsgefangenenlager.

Detaillierter dokumentiert werden das Wachsen und die Veränderungen der drei Dreescher Bauabschnitte, das mit dem Spatenstich für den heutigen Großen Dreesch am 1. November 1971 seinen Anfang nahm. Am 5. Februar 1975 folgte der Baustart für die Häuser und Straßen in Neu Zippendorf, am 21. Mai 1978 begannen die Arbeiten am Mueßer Holz. Die Geschichtsschreibung des Dreesch-Museums endet vorerst mit dem 5. März 2009 – der Einweihung des neuen Stadtteiltreffs „Eiskristalls“.

Zahlreiche Gäste aus Politik und Verwaltung waren zum Gratulieren gekommen. „Das lange leer stehende Gebäude wurde von vielen freiwilligen Helfern aus seinem Dornröschenschlaf erweckt“, sagte Baustaatssekretär Sebastian Schröder. Träger des Projektes ist der Verein „Die Platte lebt e.V.“, Eigentümerin die WGS. Sie verzichtet für die kommenden drei Jahre weitgehend auf die Miete. Das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung unterstützte das Vorhaben. Die Gesamtkosten von mehr als 92 500 Euro wurden im Rahmen der Städtebauförderung finanziert.

Alte Wohnwelt verschwindet 

Großer Dreesch - zvsEin Schandfleck soll verschwinden: Die Fraktion Die Linke in der Stadtvertretung begrüßt es sehr, dass nach vielen ergebnislosen Bemühungen endlich Bewegung in die Beseitigung des Schandfleckes der ehemaligen „Ecklebe-Möbelwelt“ auf dem Großen Dreesch kommt. „Nach unseren Informationen hat die Immobilie einen Käufer gefunden, der jetzt damit beginnt, das marode Gebäude abzureißen“, so Fraktionschef Gerd Böttger. Seine Fraktion erwarte von der Verwaltung, dem Investor dabei behilflich zu sein, nach dem Abriss ein neues Entwicklungskonzept zu erarbeiten und umzusetzen. „Die Fraktion sieht sich durch die jetzige Entwicklung an diesem Standort darin bestärkt, immer wieder auf die Beseitigung von Bauruinen hinzuweisen, von denen es in Schwerin noch genügend gibt“, so Gerd Böttger.

Vorösterlicher Kaffeeklatsch

Heute (26.3.2009) sind alle Anwohner und Interessierten in die Anne-Frank-Straße 6 zum Kaffee eingeladen. Die Wohngebietsbetreuer der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS), Renate Sommerfeld und Rudi Vietense, möchten mit einer bunten Kaffeetafel, Kuchen und Geselligkeit auf das diesjährige Osterfest einstimmen. Regelmäßig veranstalten die Wohngebietsbetreuer kleine Treffen und Aktionen. Sie haben immer ein offenes Ohr für die Probleme der Mieter, informieren über Neuerungen und helfen oft auch bei sozialen Belangen.

Wohnungsbaugenossenschaft investiert weiter in Neu Zippendorf

Die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft (SWG) sorgt weiter für Veränderungen in Neu Zippendorf. Für die vorbildliche Neugestaltung des Areals Tallinner, Vidiner Straße heimste die SWG bereits einen Preis des Bundesbauministeriums ein (SVZ berichtete). Und die Umgestaltung geht weiter – ein Quartier im Wandel.

Neu Zippendorf

Timo Weber

Wo früher Fünfgeschosser Spalier standen, erstrecken sich heute im Modellprojekt Tallinner und Vidiner Straße moderne Stadtvillen mit Dachterrassen, verglasten Balkonen und Mietergärten. Diese üben so einen Reiz auf die Schweriner aus, dass die Nachfrage nach solchem Wohnraum bisher ungebrochen ist. Dass sich der Trend weg von der Platte stoppen lässt, hat die Genossenschaft in Neu Zippendorf somit bewiesen. Auch die SWG musste in den Vorjahren enorme Abwanderungen in den großen Stadtteilen verkraften. In den vergangenen Jahren nahm sie rund 1000 Wohnungen vom Markt. „Wichtiger als der Abriss ist für uns aber die Umgestaltung der Blöcke und der Quartiere“, sind sich die beiden SWG-Vorstände Margitta Schumann und Wilfried Wollmann einig.

Während die SWG, die heute 15 000 Schwerinern ein Zuhause bietet, in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt auf Umbau und Modernisierung und die Schaffung altersgerechten Wohnraums gelegt hat, soll mit Hilfe des neuen SWG-Nachbarschaftszentrums der Wandel zum Generationen übergreifenden Wohnen im angrenzenden Quartier Wuppertaler, Vaasaer und Pilaer Straße gestaltet werden. „Wir haben verschiedene Aktionen geplant, um genau diesen Generationen übergreifenden Gedanken zu leben“, berichtet Martina Kaune von der SWG. So erstellen Senioren aus dem Viertel gemeinsam mit Kindern der Kita „Mosaik“ derzeit „Bilder für die Buga“. Nach dem Vorbild der Schule der Künste, die bereits Kunstwerke auf Rasenstreifen unter anderem an der Ludwigsluster Chaussee gestaltet hat, fertigen die Neu Zippendorfer aus Holz kleine Bilder, die im Stadtteil aufgestellt werden sollen. Dabei übernehmen die Senioren die Holzarbeiten, während die Kita-Kinder für die Bemalung sorgen.

Eine weitere besondere Aktion ist die Analyse des Stadtteils. Ein „Forscherteam“ der Kita „Mosaik“ wird in den nächsten Wochen im Stadtteil unterwegs sein, um zu erkunden, wie kinderfreundlich Neu Zippendorf ist. „Anschließend wollen wir gemeinsam mit einer Stadtplanerin die Ergebnisse der Umfragen auswerten und entsprechende Rückschlüsse für unsere Arbeit ziehen“, berichtet Martina Kaune.

Parallel sorgen die Bauleute im Auftrag der Genossenschaft auch weiter dafür, dass das Viertel im Umbruch bleibt. An der Wuppertaler Straße werden Stück für Stück die Plattenbauten abgetragen, um sie durch den Umbau am Ende noch attraktiver für Mieter zu machen. Der Verein „Hand in Hand“ hilft im Übrigen den älteren Genossenschaftsmitgliedern bei den durch den Umbau notwendigen Umzügen. „Die Vereinsmitglieder unterstützen nicht nur beim Einpacken, sie erledigen auch die nötigen Behördengänge“ sagt Kaune. Die SWG-Bauten, die sich nach dem Umbau vor allem durch ihre Farbgebung auszeichnen, werden in den kommenden Wochen auch das passende Wohnumfeld erhalten. Mit dabei sind dann auch – einem Trend aus Asien folgend – Spielplätze für Senioren.

 

 

 

 

 

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